Wie bei jedem Hund sollte man auch beim Labrador Retriever einige grundelegende Dinge bei der Erziehung beachten. Hunde lernen am besten durch klassische Konditionierung, d. h. durch Erfolg und Mißerfolg.
Der Hund muss lernen, einzelne Kommandos von Ihnen, wie z. B. "Sitz!" mit einer bestimmten Situation zu verknüpfen. Anfangs geschieht das beispielsweise durch eine bestimmte unterstützende Handbewegung, indem Sie ihn leicht am Fell im Nacken nach unten ziehen, um ihn so in die Sitzstellung zu führen (auf keinen Fall stark nach unten drücken, da der Welpe dadurch verletzt werden könnte). Gleichzeitig mit dieser Bewegung sagen Sie klar und deutlich das Kommando "Sitz!". Wenn es zum gewünschten Erfolg kommt, geben Sie ihm in dieser Sitzposition ein Leckerchen (Belohnung). Diesen Vorgang wiederholen Sie so lange, bis der Hund den Zusammenhang zwischen dem Kommando, Ihrer Unterstützung und der Belohnung verstanden und verinnerlicht hat. Langsam versuchen Sie, die Unterstützungshandlung immer mehr zurückzunehmen, bis Sie diese gar nicht mehr benötigen. Hat der Hund dieses Kommando verstanden und reagiert auf das bloße "Sitz!", können Sie auch aufhören, ihm jedes Mal ein Leckerchen zu verabreichen. Natülich sollten Sie ihn dennoch hin und wieder für seinen Gehorsam belohnen.
Ähnliche Vorgehensweisen gelten auch für andere Kommandos, wie z. B. das Werfen und anschließende Apportieren eines Balles. Der Welpe wird schon rein aus Neugier, weil es seinem Trieb entspricht, einem geworfenen Ball hinterherrennen. Anfangs wird er ihn auch zufällig mal bei ihnen abliefern, ohne sich was dabei zu denken. Verknüpfen Sie dies beispielweise mit dem Wort "bring!". Wenn Sie dann den Ball auch tatsächlich erhalten, geben Sie ihm ein Leckerchen und loben ihn. Die Zusammenhänge wird er schnell begreifen. Wenn ihr Labrador sowohl "Sitz! als auch "Bring!" beherrscht, können Sie beide Kommandos verknüpfen, indem Sie sich beispielsweise den Ball bringen lassen und ihn anschließend zum "Sitz!" auffordern.
Weitere Kommandos, die Ihr Hund lernen sollte, sind "Komm!" und "Bei Fuß!". Unerfahrenen Hundehaltern ist anzuraten, anfangs mit dem jungen Hund eine Hundeschule aufzusuchen. Dort finden Sie geeignete Fachkräfte, die Ihnen den richtigen Umganng mit Ihrem Labrador beibringen.
Ein wichtiger Teil der Hundeerziehung ist auch die Sauberkeitserziehung. Wer will schon gerne im Haus kleine Häufchen und Pfützen haben. Doch eines sollten Sie unbedingt beachten!!! Bestrafen Sie niemals den Welpen, wenn er mal in die Wohnung macht. Das hat zur Folge, dass er sein Geschäft dann immer in einem unbeobachteten Moment in einer versteckten Ecke erledigen wird. Gehen Sie anfangs alle zwei Stunden mit ihm nach draußen. Er wird meist automatisch nach einigen Schnüffeleinheiten sein Geschäft verrichten. Loben Sie ihn dann für die vollbrachte Leistung. Irgendwann wird er verstehen, was Sie von ihm wollen und sich selbständig melden, wenn er sein Bedürfnis verspürt.